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So werden Aktien vom Dollar-Rückgang beeinträchtigt

Das Jahr 2017 wurde bisher von großen Wechselkursschwankungen geprägt, die auf die Finanzmärkte abfärben. Nach Einschätzung der Chefstrategin scheinen europäische Aktien jedoch weiterhin attraktiv.

Der Dollar hat in diesem Jahr gegenüber dem Euro stark an Wert verloren, und diese Entwicklung hat sich über den Sommer beschleunigt.
 
„Der Euro liegt aktuell 10% höher als zu Jahresbeginn. Somit hat der Dollar seit Jahresbeginn so stark nachgegeben wie seit 1986 nicht mehr, als eine Reihe von Zentralbanken im Rahmen des sogenannten Plaza-Abkommens in den Devisenmarkt eingriffen, um den Dollar gegenüber der D-Mark und dem Yen zu schwächen“, erläutert Tine Choi, Chefstrategin der Danske Bank.
 
Ursachen und Auswirkungen des Dollar-Rückgangs
Laut Tine Choi gibt es mehrere Ursachen für die Dollar-Schwäche. Dazu zählen Donald Trumps politische Inkompetenz in den USA sowie die Kombination aus einem robusten Wirtschaftswachstum und einem gesunkenen politischen Risiko in Europa nach dem Wahlergebnis in Frankreich. Die positive Entwicklung in Europa hat viele internationale Investoren dazu veranlasst, ihr Augenmerk auf europäische Anlagen zu richten, was den Euro unterstützt und die Währung in den Ländern schwächt, aus denen die Gelder kommen - wie z.B. die USA.
 
„Die großen Veränderungen am Devisenmarkt haben eine sehr breite, übergeordnete Wirkung auf die Aussichten für das Wirtschaftswachstum und die Finanzmärkte“, führt Tine Choi aus und fügt hinzu:
 
„Der schwächere Dollar stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von US-amerikanischen Unternehmen und schwächt im Gegenzug die Wettbewerbsfähigkeit von europäischen Gesellschaften. Auf den Exportmärkten werden US-amerikanische Waren und Dienstleistungen billiger, während sich europäische verteuern. Somit können die Wechselkursschwankungen das Wirtschaftswachstum in den USA und in Europa positiv bzw. negativ beeinflussen.“
 
Potenziell große Auswirkungen auf die Rendite
Für Anleger können die Folgen der Wechselkursschwankungen noch direkter und heftiger sein, so Tine Choi.
 
„Bei Anlegern in US-Aktien wirkt sich die Dollar-Schwäche direkt auf die Rendite aus, und obwohl sich US-Aktien 2017 erfreulich entwickelt haben, wird die gesamte Rendite durch die Dollar-Schwäche zunichte gemacht, wenn man das Ergebnis in Euro umrechnet. Der US-Aktienindex S&P 500 ist dieses Jahr um ca. 10% gestiegen, aber der Dollar ist im gleichen Umfang zurückgegangen“, erklärt sie.
 
Anleger in europäischen Aktien bekommen die Dollar-Schwäche dadurch zu spüren, dass die Exportgewinne von europäischen Unternehmen künftig voraussichtlich sinken werden. Knapp 50% der gesamten Gewinne in Europa werden außerhalb der Eurozone generiert, und daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Aktienanalysten gegenwärtig ihre Gewinnerwartungen für europäische Unternehmen und Unternehmen aus Schwellenländern, die vom schwächeren Dollar ebenfalls beeinträchtigt werden, nach unten korrigieren.
 
„Das hat dazu beigetragen, dass der Aufschwung an den europäischen Aktienmärkten im Anschluss an die Wahl in Frankreich nachgelassen hat“, sagt Tine Choi.
 
Weiterhin positive Einschätzung für europäische Aktien
Danske Bank erwartet, dass der Dollar im Laufe der kommenden 12 Monate gegenüber dem Euro um weitere 3% nachgeben wird. In diesem Fall würde die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen noch etwas weiter zurückgehen. Aber Tine Choi hält trotzdem an ihrer übergreifenden Meinung in Bezug auf europäische Aktien fest, die von Danske Bank aktuell übergewichtet werden.
 
„Aufgrund des aktuellen positiven Wachstumsumfelds für die europäische Wirtschaft und unseren künftigen Wachstumserwartungen gehen wir davon aus, dass die europäischen Aktienmärkte einer solchen Entwicklung standhalten können. Man sollte auch bedenken, dass nicht nur die Gewinne der Unternehmen durch die Wechselkursschwankungen beeinflusst werden, sondern auch ihre Kosten. In der Eurozone lauten 54% der Unternehmenskosten auf andere Währungen als auf Euro. Hier kann ein stärkerer Euro dazu beitragen, die Kosten zu reduzieren, wenn man sie in Euro umrechnet“, erklärt Tine Choi.

Aber sie stellt auch klar, dass die europäischen Unternehmen auf der Gewinnseite erfolgreich sein müssen, um die hohen Aktienbewertungen weiterhin rechtfertigen zu können. Und sie deutet darauf hin, dass die Rendite im zweiten Halbjahr 2017 im Durchschnitt vermutlich nicht so hoch ausfallen wird wie im ersten Halbjahr.

„Die größte Beschleunigung beim Wirtschaftswachstum und den Unternehmensgewinnen liegt hinter uns. Weltweit gesehen rechnen wir in den kommenden 12 Monaten daher mit einer moderateren Aktienrendite von 5-8%“, führt sie aus.
 

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